Instandhaltung

Warm beim Service

Hallentore sind für die neue Heizungsanlage kein Problem. Dank kurzer Aufheizzeiten und der Park-Off-Steuerung geht keine Heizenergie verloren.

So war das mal: Wenn im Winter die Reparatur- und Wartungsarbeiten an einem der Trucks oder Busse im MAN Servicebetrieb Berlin-Tempelhof abgeschlossen waren, öffnete sich eines der acht großen Hallentore. Minutenlang standen die Tore oft gleichzeitig offen, bis das Fahrzeug draußen geparkt, die Papiere im Büro geklärt und ein neues Fahrzeug in die Halle gefahren wurde - ungeachtet der weiter heizenden Warmluftgebläse. Dies war jedoch nicht allein der Grund für die hohen Verbrauchskosten im Tempelhofer Weg. Die ölbefeuerte Heizungsanlage war in die Jahre gekommen. Die Firmenzentrale der MAN Truck & Bus AG in München sah dringenden Handlungsbedarf. Zunächst war geplant, die beiden parallel geschalteten 435 Kilowatt- und 230 Kilowatt-Kessel zur Beheizung der Hallen und Bürobereiche (Baujahr 1990 und 1991) sowie den zusätzlichen Kessel zur Warmwasserbereitung (55 Kilowatt, Baujahr 1985) durch zwei regelbare Gasbrennwertkessel auszutauschen. Doch die Möglichkeit, durch das Hybrid-System von Kübler Infrarot-Hallenheizung und hydraulische Büroheizung zu verknüpfen überzeugte die MAN-Einkaufsleitung. Leistungsverzeichnis und Ausschreibung wurden neu formuliert und das Ludwigshafener Unternehmen erhielt schließlich den Auftrag für die Modernisierung der Heizungsanlage des MAN Servicebetriebs Berlin-Tempelhof. Hybrid ist der Name für das bislang effizienteste Wärmekonzept von Kübler: Die Verbindung von moderner Infrarot-Heizungstechnik und innovativer Restwärmenutzung erreicht einen feuerungstechnischen Wirkungsgrad von bis zu 108 Prozent und setzt damit Maßstäbe für die energiesparende Beheizung von Hallen. Bis zu 15 Prozent Extraenergie können alleine aus der Nutzung der Abwärme gewonnen werden. Energie, die nahezu ohne zusätzliche Kosten zur Unterstützung von hydraulischen Systemen genutzt werden kann, zum Beispiel für die Beheizung von Büroräumen oder zur Warmwasseraufbereitung. In der 85 x 28 Meter großen und an den höchsten Punkten acht Meter hohen Halle wurden insgesamt acht Geräte der Infrarotheizungen vom Typ Optima Plus installiert. Die Anbauten - Bremsprüfstand und Ersatzteillager - werden jetzt von zwei Standardgeräten AR 22 beheizt. Über eine Sammelabgasanlage werden die Abgase zum Wärmetauscher Opus X 600 geführt. Die neu entwickelte Restwärmenutzung von Kübler macht die in der Abwärme enthaltene Energie zur Warmwasseraufbereitung nutzbar - bei MAN werden damit die Büroheizungssysteme unterstützt. Gesteuert wird die gesamte Heizungsanlage zentral und komfortabel über den PC des Niederlassungsleiters durch das Digitalsteuerungssystem Rossy. Ein integriertes Steuerungsmodul schaltet die Heizungsanlage bei geöffneten Hallentoren aus, so dass keine Heizenergie verschwendet wird. Sobald die Tore geschlossen werden, schaltet sich die Heizung wieder ein. Die gewünschte Temperatur ist dann aufgrund der sehr kurzen Aufheizzeiten der Infrarotheizungen schnell wieder erreicht. Ganz einfach war das Projekt nicht. Zum einen wegen der engen Zeitvorgaben, denn bei MAN wollte man die Funktionsweise des Energiesparsystems noch in der aktuellen Heizperiode prüfen. Zum anderen wegen der Gas-Thematik. Bislang war der Servicestützpunkt nicht an das Gasnetz angeschlossen. Im Auftragsumfang für Kübler: Die komplette Neuverlegung der Gasleitungen über die Straße hinweg inklusive Hausanschluss. Unter normalen Umständen hätte dies allein sechs Wochen benötigt. Durch die gute Kooperation zwischen dem städtischen Energieversorger und der Projektleitung war der Anschluss an das Gasnetz in zehn Tagen erledigt. Und schließlich war es nicht ganz einfach, die gesamte Installation im laufenden Betrieb durchzuführen. Die fünf Gruben waren praktisch ständig belegt und gaben zusätzliche Herausforderungen auf, weil sie nur schwer mit den Hebebühnen befahrbar waren. Gearbeitet wurde von 8:00 bis 20:00 Uhr, Hand in Hand mit den anderen Gewerken, wie etwas der Installation der konventionellen Warmwasserheizung. Dass das Projekt dennoch im März diesen Jahres termingerecht und zur vollen Zufriedenheit des Auftraggebers übergeben werden konnte, lag nicht nur an dem engagierten Montageteam: Kübler hatte eine Unterstützung von MAN-Mitarbeitern, die den Monteuren - je nachdem wo gerade gearbeitet wurde - den nötigen Raum zur Montage und zum Lagern der Materialien zur Verfügung gestellt haben. Bei MAN ist man sehr zufrieden mit der neuen hybriden Heizungsanlage, die jetzt in Reparaturhalle, Bremsstand, Lager und in den Verkaufsbüros für kontinuierlich angenehme Temperaturverhältnisse sorgt. Trotz des kompletten Luftaustausches beim Öffnen der Hallentore ist die Wärme schnell wieder auf der Temperaturvorgabe von 18 °C mit Warmluft wäre dies kaum machbar bewesen. Ein sinnvoller Nebeneffekt übrigens: Weil man es möglichst gleich wieder warm haben möchte, ist man in der Reparaturhalle bei MAN nun sehr daran interessiert, die Tore schnell zu schließen, damit die Heizung anspringt. ms

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