Industrieroboter
Plattform mit siebtem Sinn
Tonnenschwere Lasten transportieren Roboter, sie führen gefährliche Schweißarbeiten aus oder hantieren mit Chemikalien. Da ist Vorsicht geboten. Schlecht einsehbare Arbeitsbereiche und sicherheitskritische Prozesse bergen daher ein hohes Gefahrenpotenzial und Unfallrisiko für die Beschäftigten. Mit Sim 4 Save und Link 4 Save präsentierte das Thüringer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT zur diesjährigen Hannover Messe 2012 gleich zwei intelligente Technologiebausteine, die für mehr Sicherheit an Arbeitsplätzen mit hohem Gefährdungspotential sorgen.
Die Softwareplattform Link 4 Save steuert die Kommunikation zwischen Überwachungstechnik und Roboter. Integriert in komplexe Überwachungssysteme sammelt sie die Sensordaten von Kameras oder Mikrofonen und wertet diese in Echtzeit aus. Kommen sich Mensch und Maschine gefährlich nah, erkennt die Plattform die sicherheitskritische Situation und sendet automatisch eine Reaktion an den Roboter. „Die Plattform kennt die wiederkehrenden Bewegungsabläufe des Roboters und weiß, welche Aktion die Maschine als nächstes ausführt“, erklärt Peter Pharow, Leiter der Gruppe Data Representation and Interfaces am Fraunhofer IDMT. Er hat die Technologien in einem gemeinsamen Projekt mit Thüringer Unternehmen mitentwickelt. „Stuft sie den Sicherheitsabstand zwischen Mensch und Maschine als zu gering ein, wird der Arbeitsprozess beispielsweise gestoppt und damit ein Unfall vermieden. Je nach Kraft oder Geschwindigkeit der arbeitenden Maschine sind unterschiedliche Reaktionen, wie das Ertönen eines akustischen Signals oder ein Verlangsamen der Prozesse, möglich. Link 4 Save kann Gefahrensituationen vorhersehen.“
Ergänzt wird die Softwareplattform durch das Simulations-Tool, das dabei hilft, Gefahrenpotentiale an Industriearbeitsplätzen erkennbar zu machen. „Hierfür simuliert Sim 4 Save die Werkhalle dreidimensional und ermittelt interaktiv die ideale Anzahl an Überwachungskameras, die für eine optimale Abdeckung des gesamten Arbeitsbereichs mit Sicherheitstechnik erforderlich ist. Damit gehören tote Winkel der Vergangenheit an“, erklärt Pharow weiter. ee