Greifsysteme - Schnittstelle zwischen Roboter und Werkstück
Die Automatisierung der Produktionssysteme wächst stetig und erfordert den Einsatz von Geräten, die eine flexible Handhabung von Arbeitsgegenständen und Werkstücken sicher und selbstständig ausführen. Dies hat zu einer beachtlichen Entwicklung von Pick-and-Place-Geräten, Manipulatoren und Industrierobotern geführt. Der Roboter selbst benötigt für die Ausführung seiner Aufgabe, nämlich das Ergreifen, Hantieren und Platzieren von Teilen, ein Arbeitsorgan - ein Endeffektor - und eine dem konkreten Anwendungsfall angepasste Peripherie. Hier sind die Greifer wichtige Einzelkomponenten einer hantierenden Maschine und dienen als Schnittstelle zwischen Roboter und Werkstück. Grundsätzlich ersetzen Greifer in automatischen Prozessen die menschliche Hand. Üblicherweise wird der Begriff "Greifer" auch dann benutzt, wenn nicht im Sinne des Wortes zugegriffen wird, sondern das Halten mit flächig wirkenden Kräften wie Vakuum oder Magnetfeld erfolgt. Je nach Verwendungszweck fertigen die Hersteller von Greifsystemen ihre Produkte passend zum konkreten Anwendungsfall und Greifobjekt; Greifer haben daher eine ganz unterschiedliche Konstruktion, Wirkweise und Ausführung. Es gibt zum Beispiel Klemmgreifer, Backengreifer, Fingergreifer, Flächengreifer, Nadelgreifer, Vakuumsauger oder Innengreifer. Meist gehören Greifer nicht zur Robotergrundausstattung, sondern sie werden je nach Aufgabe entwickelt und konstruiert oder aus einem Baukasten zusammengesetzt. Für den Einsatz humanoider Roboter beziehungsweise in der Servicerobotik werden menschenähnliche (anthropomorphe) Greifhände entwickelt. Hesse/pb
(Siehe auch: Stefan Hesse: "Greifertechnik. Effektoren für Roboter und Automaten." Erschienen bei Hanser, 2011, ISBN 978-3-446-42422-7)

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